Ein Tag in Mailand

Ende Februar hat es Rachele und mich für drei Tage nach Mailand verschlagen. Der Winter dient uns als Inspirationsquelle, um neue Ideen zu sammeln und Kontakte zu knüpfen, die in unsere Kollektionen einfließen. Deshalb bereisten wir Norditalien und besuchten die Schmuckmesse Homi. Messen sind jedoch meistens nicht besonders spannend, und zum Glück hatten wir einen Tag Zeit, um die wunderschöne Stadt Mailand zu erkunden. Auf diese kurze Erkundungsreise nehmen wir dich mit.
Die vergangenen Tage präsentierte sich Mailand in seinem gewohnten verregneten, nebeligen Winterambiente, wofür es in Italien berühmt ist. Grau in Grau lag die Stadt im Hochnebel, und man konnte Hochhäuser und Himmel kaum voneinander unterscheiden. Doch genau an dem Tag, an dem wir unseren Stadtspaziergang geplant hatten, zeigte sich Mailand von seiner besten Seite: Frühlingshafte Temperaturen, Sonnenstrahlen und eine lebendige Atmosphäre luden zum Flanieren ein.
Wir spazierten durch die engen Gassen, von Kaffeehaus zu Kaffeehaus. Erstaunlich, wie lange ein kurzer Spaziergang werden kann, wenn man an jeder zweiten Ecke stehen bleibt, angelockt von duftendem Kaffee und süßen Verführungen in den Vitrinen. Gestärkt und voller Koffein besuchten wir die Kunstakademie Pinacoteca di Brera. Dieses renommierte Kunstmuseum beherbergt eine beeindruckende Sammlung italienischer Meisterwerke, darunter Werke von Caravaggio, Raffael und Tizian. Das barocke Ambiente des Museums und die atmosphärische Umgebung des Künstlerviertels Brera machten den Besuch besonders inspirierend.
Danach ging es für uns weiter zur Galleria Vittorio Emanuele II, wo wir natürlich nicht auf eine weitere Kaffeepause verzichten konnten. Die prachtvolle Einkaufspassage aus dem 19. Jahrhundert beeindruckt mit ihrer gläsernen Kuppel, den eleganten Geschäften und historischen Cafés. Sie war von Menschenmassen geflutet, und vor jeder Luxusboutique standen neugierige Besucher Schlange.
Sobald man die Halle verlässt, steht man vor dem imposanten Mailänder Dom. Die gotische Kathedrale, eines der bekanntesten Wahrzeichen Italiens, beeindruckt mit ihren unzähligen filigranen Spitzen, kunstvollen Statuen und der marmornen Fassade. Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt das Dach des Doms erklimmen, denn von dort bietet sich ein spektakulärer Blick über die Stadt.
Da große Menschenansammlungen für mich nur in kleinen Dosen erträglich sind, freute ich mich, als Rachele vorschlug, ein wenig aus dem Stadtzentrum hinauszuspazieren und eine Pizzeria für das Abendessen zu suchen. Selbst die Pizza begeisterte uns – und das will etwas heißen, denn unsere Gaumen sind von der neapolitanischen Pizza mittlerweile sehr verwöhnt.
Mailand erstaunte uns. Selten habe ich eine modischere Stadt besucht. Die Menschen, die Lokale und die Architektur versprühen eine einzigartige Eleganz. Ich freue mich schon darauf, die Stadt bald wieder zu besuchen – in der Hoffnung, dann noch mehr Zeit zur Erkundung zu haben.
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